In der jüngsten Vorstands- und Fraktionssitzung diskutierte die Kirchdorfer SPD auch über die Strukturen einer Samtgemeinde. Immer wieder, so Fraktionsvorsitzender Ortwin Stieglitz, fordert der Landesrechnungshof die Zusammenlegung von Samtgemeinden. Als Hauptgrund wird dabei, oft nur einseitig, Kosteneinsparungen angeführt.

Für die Kirchdorfer SPD kann nicht gelten, je größer eine Kommune, desto besser oder Entscheidungswege sind schlanker und schneller. In einer Einheitsgemeinde müssen alle Entscheidungen, die vormals bei den Mitgliedsgemeinden lagen, in Ausschüssen der Einheitsgemeinde beraten und beschlossen werden. Also mehr Ausschüsse und mehr Sitzungen und Tagesordnungspunkte.

Einsparungen bei Sitzungsvorlagen, so Stieglitz, spielen heut keine große Kosteneinsparung, da vielfach Vorlagen online versandt werden, ebenso Protokolle. Buchungsvorgänge entfallen grundsätzlich nicht und Aufgaben der Kinderbetreuung, der Grundschulen, der freiwilligen Feuerwehr sind bereits jetzt zentrale Aufgabe in Kirchdorf.

Heute sind 75 Männer und Frauen als Mandatsträger in der Samtgemeinde und den Mitgliedsgemeinden aktiv. Männer und Frauen unterschiedlichen Alters und Berufen und Lebenserfahrungen, also mit viel "know how". Das ganze auf vielleicht 22 Mandatsträger reduzieren und keine Kompetenzen verlieren? Geht nicht! Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, das Fusion nicht immer der erfolgreiche Weg ist. Die Mitgliedsgemeinden in der Samtgemeinde Kirchdorf sind in der Lage, offen und transparent über die Themen vor Ort zu diskutieren.

Unserem ländlichen Raum mit seinen Mitgliedsgemeinden steht für ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger und seinen Vereinen. Vieles wird in Eigenleistung gemacht, man lebt und arbeitet für "seine Gemeinde". So haben unsere Mitgliedsgemeinden ihre Identität.

Eine Kosteneinsparung von vielleicht 70.000,- € bei einer Einheitsgemeinde statt Samtgemeinde Kirchdorf sind bei einem Haushaltsvolumen von ca. 5,5 Mio. €, also 1,2 %! In begründeten Fällen kann eine Fusion Sinn machen. Sie ist aber genau abzuwägen. Wer sich für eine Einheitsgemeinde entscheiden will, muss wissen, was er verliert.

In unserer Samtgemeinde Kirchdorf mit ihren Gemeinden Bahrenborstel, Barenburg, Freistatt, Kirchdorf, Varrel und Wehrbleck haben wir funktionierende Strukturen, die sich über 4 Jahrzehnte bewährt haben. Was sich bewährt hat soll man nicht abschaffen oder ändern. Die SPD in der Samtgemeinde Kirchdorf steht mit Überzeugung für unser Modell mit lebendigen Dörfern und einer zentralen Samtgemeindeverwaltung.